29.11.2010: Gründung der universitären Plattform für LehrerInnenbildung

29.11.2010: Gründung der universitären Plattform für LehrerInnenbildung

Die Universitäre Plattform für LehrerInnenbildung wurde auf Initiative der österreichischen Senatsvorsitzenden (im SprecherInnenteam Ruth Mateus-Berr für Lehramt und Kunstuniversitäten), sowie Ilse Schrittesser (Lehr- und Lernforschung Universität Innsbruck) initiiert und gestern gegründet wurde.

Am 29. November 2010 haben sich in Wien 70 Vertreterinnen und Vertreter aller österreichischen Universitäten an der Universität für angewandte Kunst zur Gründung einer „Universitären Plattform für Lehrer/innen/bildung“ zusammengefunden. Die Plattform ist an einer qualitativen Weiterentwicklung der Gesamtarchitektur der LehrerInnenbildung in Österreich interessiert und versteht sich nicht nur als Vertretung der Interessen der Universitäten.

Mit wachsender Irritation beobachten nicht nur die Universitäten, dass das wichtige Reformprojekt „LehrerInnenbildung NEU“ vorangetrieben wird, ohne zentrale Einwände und Bedenken zu berücksichtigen, die bereits mehrfach geäußert worden sind.
Diese Bedenken kommen in mehreren Stellungnahmen, unter anderem der Vorsitzenden der Senate der österreichischen Universitäten, der Österreichischen Rektorenkonferenz, der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen und zahlreicher anderer Stakeholder zum Ausdruck. Sie ergeben sich auch aus internationalen und nationalen Expertisen, die vom derzeit vorliegenden Reformpapier teils sehr erheblich abweichen.

Unbedingt abgelehnt wird insbesondere:

  • eine Ausbildung nur auf Bachelor-, oder, wie im Falle der ElementarpädagogInnen, gar nur auf Maturaniveau,
  • eine Parallelführung von Masterstudium und Berufseinführungsphase („Induktionsphase“),
  • eine Parallelführung mehrerer LehrerInnenbildungseinrichtungen in „Clustern“ ohne strategisches Konzept für die Weiterentwicklung und schließliche Zusammenführung der beteiligten Institutionen.

Kennzeichen einer LehrerInnenbildung auf international anschlussfähigem Niveau sind insbesondere:

  • eine enge Verzahnung der Bereiche Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Bildungswissenschaft und schulpraktische Studien unter einem institutionellen Dach,
  • eine prosperierende Forschung innerhalb der LehrerInnenbildungseinrichtung,
  • eine durchgängig forschungsgeleitete Lehre,
  • eine vollakademische Ausbildung (Master bzw. Magister) für alle PädagogInnen unabhängig vom Alter der Kinder und Jugendlichen, die von diesen Lehrkräften unterrichtet werden.

Vor diesem Hintergrund ist die Überwindung der Fragmentierung der Lehrerbildungsstrukturen in Österreich sowie ihre zügige Akademisierung ein zentrales strategisches Reformziel.